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Gardasee - Sport & outdoor

America’s Cup Auckland 2021: Training und Vorbereitung. Interview mit Jacopo Plazzi Marzotto – 2. Teil

Jacopo Plazzi Marzotto erzählt im Interview, wie man sich auf den America’s Cup vorbereitet und wie es war, für das Team Luna Rossa anzutreten

Wie bereitet man sich denn auf den berühmten America’s Cup vor? Und wie lange dauert die Vorbereitung? Ich kann mir vorstellen, dass das sowohl körperlich, als auch emotional und psychisch eine sehr anstrengende Zeit ist. Dann kommt noch die lange Abwesenheit von zu Hause dazu. Kannst du uns mehr darüber erzählen?

Ich fange mal bei der letzten Frage an: ja, unser Familie sehen wir praktisch gar nicht mehr. Unser Zuhause war unser Trainingsort, also erst Cagliari und dann Auckland. 

Die lange Abwesenheit ist wirklich nicht einfach, unsere Familien und Freunde fehlten uns natürlich sehr. Darauf muss man aber vorbereitet sein. 

Die Teammitglieder ziehen dann entweder mit der ganzen Familie um, oder sie müssen lange Zeit von der Familie entfernt leben. Darauf muss man bei so einem wichtigen Projekt auf emotionaler und psychologischer Ebene vorbereitet sein.

Der ganze America’s Cup dauert vier Jahre. Für uns Segler und das ganze Segelteam sind das dann drei Jahre, denn bevor man zu segeln beginnt, vergeht das erste Jahr. Für die Designer beginnt es aber schon mit dem ersten Tag. Und dann wird fast drei Jahre lang trainiert, ohne irgendwo anzutreten. Das ist echt hart.

Im Vergleich zu der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele, bei der man ständig an Wettkämpfen teilnimmt und immer einen Vergleich zu den anderen Seglern hat, ist das beim America’s Cup ganz anders. Da tappen wir die ganzen Jahre im Dunkeln, oder versuchen herauszubekommen, wie die Arbeit der anderen Teams aussieht. Diese Informationen sind aber meistens gering und im Endeffekt wissen wir sehr wenig bis nichts, bis wir dann gegeneinander antreten.

In unserem Fall war die erste Gelegenheit wirklich kurz vor den Regatten, weil wir die anderen Crews aufgrund der Pandemie nicht vor dem Cup treffen konnten.

Auf technischer Ebene entwickeln wir uns ständig weiter, das hört auch während der Regatten nicht auf.

Bei anderen Booten erreicht man ein gewisses Niveau und damit nimmt man an den Regatten teil. Man performt also mit dem Können, das man sich vorher angeeignet hat. Beim America’s Cup verbessern wir unsere Performance auch während des Wettkamps immer weiter. Unsere Arbeit hört nicht mit dem Beginn der Regatten auf.

Was den körperlichen Einsatz betrifft, müsste man die Grinder fragen, sicherlich ist das höchst anstrengend. Die Vorbereitung ist mit einem harten Sporttraining zu vergleichen. Einerseits müssen die Grinder ihre körperliche Leistung ständig optimieren, andererseits müssen sie die Segler schonen, damit diese sich während der Kampagne nicht verletzen. Eine Verletzung könnte sonst die wertvolle Trainingszeit auf dem Wasser gefährden. Und diese Zeit ist wahnsinnig wichtig, um eine maximale Leistung zu erzielen.

Hast du dir mit dem Cup einen Traum erfüllt?
Man muss sagen, dass der America’s Cup alle vereint. Die Aufmerksamkeit der Medien steigt sprunghaft an, wir werden alle zu Segel-Fans und drücken unseren Dream Teams die Daumen.

Ja, das ist ein Traum. Schon als Kind habe ich den America’s Cup verfolgt und dank der Regatten auch meine Leidenschaft für das Segeln entdeckt. In dem Moment, in dem man etwas erlebt, das einen jahrelang so stark inspiriert hat, verwirklicht sich ein Traum.

Noch schöner wäre es gewesen, den Cup zu gewinnen und ihn nach Italien zu bringen. Ich hoffe, dass werden wir noch schaffen!

Ja, der America’s Cup vereint wirklich. Es ist der Wahnsinn, wenn man sieht, wieviel Menschen nachts aufstehen, um die Regatten zu verfolgen. Und ich bedanke mich vielmals bei all den lieben Menschen, die uns geschrieben haben, die uns unterstützt haben und die mit uns mitgefiebert haben. Das war großartig! Jetzt müssen wir abwarten, was die Zukunft bringt. Oftmals ändert sich der America’s Cup zwischen den Ausgaben; ich hoffe, diesmal alles bleibt beim Alten.

Darf ich noch etwas Wichtiges hinzufügen?

Währen der gesamten Trainingszeit, sowohl mit Umberto im 49er, als auch mit Andrea im 49er und danach im Team Malizia, haben wir hier in der Residence Centro Vela gewohnt und uns wohl gefühlt. Am Gardasee war die Residence Centro Vela immer unser perfekter Ausgangspunkt für unsere langen Trainingseinheiten, die über mehrere Wochen gingen. 

Die Residence liegt einmalig direkt am Gardasee. Und das ganze Personal hat uns immer das Gefühl gegeben, herzlich willkommen zu sein und uns in allem unterstützt.

Wie gesagt, wenn man von der Familie getrennt ist, ist es fantastisch, Freunde und eine Ersatz-Familie im Trainingslager zu finden. Und Freunde haben wir hier in der Residence Centro Vela gefunden. Vielen Dank für eure Unterstützung und ich bin sicher, dass hier weiterhin noch viele zukünftige Segelweltmeister und internationale Teams trainieren und heranwachsen werden.

Möchten Sie noch mehr über Jacopo Plazzi Marzotto erfahren? Dann lesen Sie den ersten Teil des Interviews. Oder weitere Artikel über einige der besten Segler der Welt.

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